Die Geschichte der
Gebirgsschützen beginnt bereits im 15. Jahrhundert. Ihre Aufgabe war es
Bayern vor "mutwilligem einzug und beschedigung" zu schützen. Zur Verstärkung der Ritter und Söldnerheere wurden alle Bauernsöhne zur Musterung einberufen,
der sie aber großteils erst nach Anwendung von Gewalt folgten. Und dabei war der Dienst bei den sogenannten Landfahnen für die jungen Männer sehr wichtig, denn die
Rekrutierten wurden bei der Besetzung von Gemeindeämtern und bei der Ehebewilligung bevorteilt. 1468 waren beim Klostergericht Tegernsee 84 Mann zum
Schutz der engeren Heimat erfasst. Kurfürst Maximilian I. übertrug die Verteidigung des Landes den sogenannten "Landfahnen", den Vorgängern der Gebirgsschützen. Geduldig
übernahmen die Bauern ihre militärischen Aufgaben. Als sie aber Uniformen anziehen und ihre Bärte stutzen sollten, da kochte die Volksseele. Verständnislos beschimpfte sie
deshalb der Herzog mit den Worten "Ihr Bauernköpfe". Das Besondere an dem Bauernheer war, dass sie nur ihren Hof und ihre engere Heimat verteidigten. Sie führten keinen
Angriffskrieg. Nach beendigter Schlacht zogen sie - soweit möglich - wieder nach Hause auf ihren Hof.
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Neben
häufigen Scharmützeln mit den Tirolern am Achensee und Achenpass sind die Einsätze der Landfahnen im 30jährigen Krieg und 1704 im Spanischen Erbfol-gekrieg zu
nennen. Den grausamen Höhepunkt der Kriegseinsätze bildete 1705 die Schlacht in Sendling, die in der hinterhältigen Mordweihnacht endete. 1031 wehrlose Bauern
wurden nach Verrat niedergemetzelt, darunter 33 Männer aus Egern und 16 aus Tegernsee. 1805 gründete Kurfürst Max IV. Josef das "Corps Baierischer
Gebirgsschützen". Der Name "Gebirgsschützen Compagnie Tegernsee" taucht in den Urkunden erstmals 1848 auf.
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Mit der
Errichtung des Deutschen Reiches und der Angleichung des bayerischen Heeres an die preußische Armee wurden die Gebirgsschützen Compagnien 1869 auf königlichen Erlass
aufgelöst. Die Tegernseer Gebirgsschützen rückten 1880 beim 700-jährigen Wittelsbacherfest in München zum letzten Mal geschlossen aus. Es dauerte aber nur 27 Jahre bis 1907
die Gebirgsschützen-Kompanie Tegernsee wiedergegründet wurde. Seit 1960 trägt die Kompanie eine einheitliche Montur, bestehend aus braunem, halblangem Lodenrock,
Lederbundhose und grünem Stopselhut mit roter Geranie.
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Wenn es
die Aufgabe unserer Vorfahren war, die Heimat mit Waffen zu verteidigen, so haben wir die Verpflichtung Tradition, Glauben und "das heimische Volkstum in Tracht und
Kunst, in Lied und Tanz" zu schützen. Diese Aufgabe nennen wir das wehrhafte Brauchtum.
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Michael Pelzer erklärt diese
Verpflichtung noch deutlicher: " Die Wehrhaftigkeit ist das Wehren gegen die Auflösung der Wertegemeinschaft, die uns verbindet. Es ist die
Wehrhaftigkeit gegen die Beliebigkeit. Die Bereitschaft, klare Worte zu sagen, Standpunkte zu vertreten und Stellung zu
beziehen zur Verteidigung der Wurzeln, aus denen wir gewachsen sind".
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Unsere Kompanie hat am Beginn des Jahres
2017 eine Stärke von 459 Mann und 12 Marketenderinnen. 261 Schützen beteiligen sich aktiv an unseren Ausrückterminen. Der Aufmarsch der kompletten Kompanie - zusammen mit
unseren attraktiven Marketenderinnen - garantiert ein imposantes Bild.
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