Geschichte der Kompanie

1911 unter Hauptmann Schröfele vor dem Salitererhof
1911 unter Hauptmann Schröfele vor dem Salitererhof

...und jetzt

2014 unter Hauptmann Florian Baier vor dem Nationaltheater in München
2014 unter Hauptmann Florian Baier vor dem Nationaltheater in München

 

Die Geschichte der Gebirgsschützen  beginnt bereits im 15. Jahrhundert. Ihre Aufgabe war es Bayern vor "mutwilligem einzug und beschedigung" zu schützen. Zur Verstärkung der Ritter und Söldnerheere wurden alle Bauernsöhne zur Musterung einberufen, der sie aber großteils erst nach Anwendung von Gewalt folgten. Und dabei war der Dienst bei den sogenannten Landfahnen für die jungen Männer sehr wichtig, denn die Rekrutierten wurden bei der  Besetzung von Gemeindeämtern und bei der Ehebewilligung  bevorteilt. 1468 waren beim Klostergericht Tegernsee 84 Mann zum Schutz der engeren Heimat erfasst. Kurfürst Maximilian I. übertrug die Verteidigung des Landes den sogenannten "Landfahnen", den Vorgängern der Gebirgsschützen. Geduldig übernahmen die Bauern ihre militärischen Aufgaben. Als sie aber Uniformen anziehen und ihre Bärte stutzen sollten, da kochte die Volksseele. Verständnislos beschimpfte sie deshalb der Herzog mit den Worten "Ihr Bauernköpfe". Das Besondere an dem Bauernheer war, dass sie nur ihren Hof und ihre engere Heimat verteidigten. Sie führten keinen Angriffskrieg. Nach beendigter Schlacht zogen sie - soweit möglich - wieder nach Hause auf ihren Hof.

 

Neben häufigen Scharmützeln mit den Tirolern am Achensee und Achenpass sind die Einsätze der Landfahnen im 30jährigen Krieg und 1704 im Spanischen Erbfol-gekrieg zu nennen. Den grausamen Höhepunkt der Kriegseinsätze  bildete 1705 die Schlacht in Sendling, die in der hinterhältigen Mordweihnacht endete. 1031 wehrlose Bauern wurden nach Verrat niedergemetzelt, darunter 33 Männer aus Egern und 16 aus Tegernsee. 1805 gründete Kurfürst  Max IV. Josef das "Corps Baierischer Gebirgsschützen". Der Name "Gebirgsschützen Compagnie Tegernsee" taucht in den Urkunden erstmals 1848 auf.

 

Mit der Errichtung des Deutschen Reiches und der Angleichung des bayerischen Heeres an die preußische Armee wurden die Gebirgsschützen Compagnien 1869 auf königlichen Erlass aufgelöst. Die Tegernseer Gebirgsschützen rückten 1880 beim 700-jährigen Wittelsbacherfest in München zum letzten Mal geschlossen aus. Es dauerte aber nur 27 Jahre bis 1907 die Gebirgsschützen-Kompanie Tegernsee wiedergegründet wurde. Seit 1960 trägt die Kompanie eine einheitliche Montur, bestehend aus braunem, halblangem  Lodenrock, Lederbundhose und grünem Stopselhut mit roter Geranie.

 

Wenn es die Aufgabe unserer Vorfahren war, die Heimat mit Waffen zu verteidigen, so haben wir die Verpflichtung Tradition, Glauben und "das heimische Volkstum in Tracht und Kunst, in Lied und Tanz" zu schützen. Diese Aufgabe nennen wir das wehrhafte Brauchtum.

 

Michael Pelzer erklärt diese Verpflichtung  noch  deutlicher: " Die Wehrhaftigkeit ist das Wehren gegen die Auflösung der Wertegemeinschaft, die uns verbindet. Es ist die Wehrhaftigkeit gegen die Beliebigkeit.  Die Bereitschaft, klare Worte zu sagenStandpunkte zu vertreten und Stellung  zu beziehen zur Verteidigung der Wurzeln, aus denen wir gewachsen sind".

 

Unsere Kompanie hat am Beginn des Jahres 2017 eine Stärke von 459 Mann und 12 Marketenderinnen. 261 Schützen beteiligen sich aktiv an unseren Ausrückterminen. Der Aufmarsch der kompletten Kompanie - zusammen mit unseren attraktiven Marketenderinnen - garantiert ein imposantes Bild.

 

10 unserer 13 Marketenderinnen sind für das Gruppenfoto im September 2014 ausgerückt
10 unserer 13 Marketenderinnen sind für das Gruppenfoto im September 2014 ausgerückt