Jahreschronik 2019

5. Mai Patronatstag in Benediktbeuern

 

Einer der Aufstellungsorte für die Kompanien war die Schwimmbadstraße und das war vielleicht ein schlechtes Omen für diesen Patronatstag. Wegen Nässe, Schneefall und Kälte musste die gesamte Veranstaltung in das Festzelt verlegt werden. Weder der Kirchenzug, noch die Messe im Hof des Klosters und das anschließende Defilée konnten, wie geplant, durchgeführt werden.

 

Ca. 4500 Schützen fanden sich im Festzelt für die Feier ein.

 

Landeshauptmann Martin Haberfellner begrüßte die Ehrengäste, unter ihnen die königlichen Hoheiten Herzog Max und Herzogin Elisabeth in Bayern sowie Tochter Helene. Ebenso Ministerpräsident Dr. Markus Söder und sein Stellvertreter Minister Hubert Aiwanger.

 

In seiner Ansprache hob Haberfellner hervor, dass in unserer Zeit der schnellen Veränderungen, von der Öffentlichkeit gelegentlich die Frage gestellt würde, wie sich die Gebirgsschützen zu verändern bzw. anzupassen gedenken. Seine Antwort: garnicht! Gerade in der Zeit der vielen Veränderungen braucht es auch Beständigkeit und Erhaltung von Traditionen. Dafür stehen die Gebirgsschützen im Alpenraum, die auch über die Grenzen hinweg Tradition und Brauchtum pflegen und erhalten und in Freundschaft verbunden sind.

 

Nach der Messe, die von Pater Pfarrer Heiner Heim zelebriert wurde überbrachte der Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schützenkompanien Major Mag. Fritz Tiefenthaler stellvertretend die Grüße aus der übrigen Alpenregion Tirol, Südtirol und Welschtirol.

 

Im Anschluss hob Ministerpräsident Söder die Wichtigkeit des Gebirgsschützenwesens hervor und unterstrich, dass Bayern sooft ob seiner etwas anderen Lebensart beneidet wird. Dazu gehören sein Brauchtum und seine Traditionspflege, die durch alte Altersschichten aktiv lebendig gehalten wird. Das mache den Unterschied und Bayern so liebens- und lebenswert. Den Gebirgsschützen kommt dabei ein erheblicher Anteil zu.

 

Mit dem gemütlichen Zusammensein bei Blasmusik, Bier, Hendl und Schweinsbraten ließen die Gebirgsschützen ihren Festtag fröhlich ausklingen.

 


Am. 25. Mai Geburtstagsjubiläum unseres Ehrenoberleutnants Walter Reißenweber und seiner Frau Ingrid  

Beide feierten in diesem Jahr gemeinsam ihren 160. Geburtstag. Er wurde durch die Kompanie festlich begangen. Die Feier fand vor dem Tegernseer Schloß und im Bräustüberl, dem 2. Wohnzimmer von Walter statt. Zur Feier des Tages war die Kompanie mit Trommler- und Salutzug angetreten. Für das Jubelpaar wurde ein Ehrensalut geschossen. Im Bräustüberl fand dann der gemütliche Teil statt.

 

 

 

27. Juli: Feier 40 Jahre Salutzug der GSK Tegernsee

 

Unser Schützenkamerad Franz Haselberger hat den Salutzug und die Hauptmannschaft zur Feier des vierzigjährigen Jubiläums am 27. Juli in sein neu renoviertes Lokal "Bauer in der Au" eingeladen.

 

 

 

Bei den Gebirgsschützen ist es üblich, dass verdienten Kameraden als letzen Gruß eine dreifache Salve geschossen wird. Aber auch freudige Anlässe sind Grund, dass der Salutzug ausrückt, so bei runden Geburtstagen aktiver Salutzugschützen, Mitgliedern der Hauptmannschaft und bei Feiern von ranghohen Würden­­trägern aus Staat und Kirche.

 

 

 

1979 plante Fredi Baier und Toni Wackersberger auf einer Hauptmannschaftssitzung im Cafe Kreuz die Gründung unseres Salutzuges. Nach der Fronleichnamsprozession am 5. Juni 1980 schossen die Schützen in Egern zu Ehren der Pfarrer Kronast und Siegl sowie des Bürgermeisters Engelsberger erstmals öffentlich eine dreifache Salve.

 

Über mehrere Monate haben sich die neuen Salutzugschützen vorbereitet und der Lohn war eine exakte Salve. Fredi Baier kommandierte den Salutzug 13 Jahre, vom März 1979 bis September 1992. Als sein Nachfolger wurde am 23. September 1992 Günther Gasteiger gewählt. 23 Jahre, bis 2015, kommandierte er souverän seinen Salutzug. Unterstützt wurde er die letzten neun Jahre von seinem Stellvertreter Walter Hotter, der 2015 als Nachfolger gewählt wurde. Unser Salutzug ist sehr aktiv. In den Jahren 1980 bis 2010 hat Günther Gasteiger 168 Ausrücktermine protokolliert. Besondere Termine dabei waren:

 

 

28. 02. 1982: Salut an der Mariensäule, Verabschiedung von Kardinal Ratzinger nach Rom

 

03. 10. 1988: Salut in Rott am Inn, Beerdigung des bayerischen Ministerpräsident Franz Josef Strauß

01. 10. 1990: Salut am Odeonsplatz, 85. Geburtstag von Altministerpräsident Dr. Alfons Goppel

 

30. 12. 1991: Salut im Münchner Waldfriedhof, Beerdigung von Dr. Alfons Goppel

 

16. 04. 2004: Salut in Santa Maria Trastevere, 75. Geburtstag von Kurienkardinal Ratzinger.

 

                      Diesen Salut, bei dem durch die Druckwelle der Gewehre dreimal sämtliche Alarmanlagen im                               erzbischöflichen Gebäudekomplex ausgelöst wurden, hat keiner vergessen

 

20. 05. 2004: Salut in der Kuranlage Rottach, Besuch von Kurienkardinal Ratzinger

 

14. 07. 2004: Salut vor Schloss Nymphenburg, 70. Geburtstag von SKH Herzog Franz von Bayern

 

09. 09. 2006: Salut auf dem Rollfeld des Flughafens München, Ankunft unseres Ehrenmitglieds

                      Papst Benedikt XVI.

 

01 .01. 2008: Salut in Egern vor der Kirche zum Neujahrsanschießen und anschließend Salut vor dem Schloss Tegernsee zum Geburtstagsschießen für IKH Elizabeth in Bayern

 

18. 05. 2007: Salut in Dürnstein in der Wachau, Partnerschaftstreffen der Städte Tegernsee und Dürnstein

 

16. 05. 2012: Ehrensalut vor dem Schloss In Tegernsee, SKH Herzog Max in Bayern wird Ehrenmitglied der Tegernseer Gebirgsschützen

 

03.08. 2012:  Salut in Castel Gandolfo, 85. Geburtstag von Papst Benedikt XVI.

 

 

70 Jahre Freundschaft zwischen der 1. Andreas-Hofer-Kompanie Schwaz und der Gebirgsschützenkompanie Tegernsee

 

Vorreiter in der Alpenregion der Gebirgsschützen

Am 20. September 2019 fand an der bayerisch-tirolischen Grenze eine besondere Jubiläumsgedenkfeier statt.

Bei wunderschönem Herbstwetter trafen sich die Schützen der 1. Andreas-Hofer-Schützenkompanie Schwaz und der Gebirgsschützenkompanie Tegernsee am Spätnachmittag an der bayerisch-tirolischen Grenze in Stuben.

Neben den zahlreich angetretenen Schützenkameraden beider Kompanien, konnten als Ehrengäste begrüßt werden: Major Magister Fritz Tiefenthaler, Landeskommandant von Tirol und Martin Haberfellner, Landeshauptmann von Bayern, Robert Stumbaum, Gauhauptmann vom Mangfall-Leitzach-Gau und Martin Beilhack, sein Stellvertreter. Weitere Ehrengäste waren Karl Steininger, Ehren-Landeshauptmann von Bayern, Dr. Hans Lintner, Bürgermeister von Schwaz und Ehrenleutnant der 1. Andreas-Hofer-Schützenkompanie, Karl-Josef Schubert, Kommandant vom Bataillon Schwaz, Sepp Bierschneider, Bürgermeister und Sepp Hatzl, Alt-Bürgermeister von Kreuth, Christian Köck, Bürgermeister und Franz Hafner, Alt-Bürgermeister von Rottach-Egern.

Vor 70 Jahren, am 20. September 1949 wurde die Aussöhnung zwischen Tirol und Bayern am Schlagbaum des Grenzübergangs Stuben, südlich des Achenpass, mit einem Handschlag besiegelt. Der damalige Obmann der 1. Andreas-Hofer-Schützenkompanie Schwaz, Hubert Hochmut, und der damalige Oberleutnant der Gebirgschützenkompanie Tegernsee, Hartl Hagn zum Schlemm, vollendeten die Aussöhnungszeremonie mit einem historischen Handschlag.

Seitdem besteht eine bis heute ununterbrochen andauernde enge Freundschaft zwischen beiden Kompanien. Und man kann sie als erfolgreiche Vorreiter in der Alpenregion der Gebirgsschützen bezeichnen.

Um an dieses Ereignis nach 70 Jahren zu erinnern trafen sich beide Kompanien zu einer Gedenkfeier am 20. September 2019.

Im Beisein der zahlreichen Ehrengäste wiederholten der Obmann Gerhard Müllner und Hauptmann Florian Baier den historischen Handschlag über einem symbolisch aufgestellten Schlagbaum an der bayerisch-tirolischen Grenze.

Die Feier wurde eingerahmt von einer stark angetretenen Kompanie Tegernsee und den Schützen der Schwazer Kompanie, angeführt von Obmann Gerhard Müllner und Hauptmann Michael Heinrich.

Obmann Müllner wies auf die über 7 Jahrzehnte gewachsene Freundschaft zwischen beiden Kompanien hin, die auch zu vielen privaten Verbindungen führte. So betonte er, dass der damalige Handschlag im Laufe der Jahre Nachahmer in anderen Kompanien fand. Das heutige Ergebnis ist eine enge Verbindung der Gebirgsschützen in der gesamten Alpenregion, den oberbayerischen Alpenraum, Nordtirol, Südtirol und Welschtirol umfassend.

In Anbetracht der engen Verbundenheit und der aktiven Freundschaftspflege zwischen den beiden Kompanien wurde unserem Hauptmann Flori Baier die silberne Verdienstmedaille der Silberstadt Schwaz durch den Schwazer Bürgermeister Dr. Hans Lintner verliehen.

Nachdem die Geistlichkeit Pfarrer Magister Martin Müller aus Schwaz und Monsignore Walter Waldschütz aus Tegernsee in einer Andacht den Segen für die Kompanien und den Frieden für die Menschen erbeten hatten wurde vom Tegernseer Salutzug ein dreifacher und anschließend vom Schwazer Salutzug ein einfacher Salut geschossen. Nach dem gemeinsamen Abrücken fand der zweite Teil der Feier in der Gebirgsschützenhütte unserer Kompanie in Enterrottach statt.

In seiner Rede, bei der dortigen Feier, wies Flori Baier auf die Tradition hin, die nun seit 70 Jahren, verbunden mit vielen persönlichen Freundschaften, gepflegt wird. Als Andenken an den heutigen Tag des Handschlags übergab er dem Obmann und Hauptmann der Schwazer Schützen eine Ehrenscheibe. Die Schwazer Kompanie-Vertreter wiederum überreichten eine Figurengruppe mit einem Tegernseer und einem Schwazer Schützen an Hauptmann Flori Baier und an Oberleutnant Wolfgang Baier.

Der Förderverein der Tegernseer Gebirgsschützen, vertreten durch ihre Vorstandsvorsitzende Hasi von Sigriz, stiftete eine Anstecknadel mit dem Motiv der Ehrenscheibe für alle Teilnehmer an der Veranstaltung.

Landeskommandant Fritz Tiefenthaler betonte in seinem Grußwort die völkerverbindende Kraft, die von den Gebirgsschützen in der gesamten Alpenregion ausgeht. Es ist Patriotismus und nicht Nationalismus, den die Schützen gemeinsam in ihren Traditionen pflegen.

Es folgten weitere Grußworte von Landeshauptmann Martin Haberfellner, Ehren-Landeshauptmann Karl Steininger und Bürgermeister von Rottach-Egern Christian Köck, die alle nochmals den Zusammenhalt und die Gemeinsamkeiten der alpenländischen Gebirgsschützen unterstrichen.

Mit einem gemütlichen Beisammensein und vielen freundschaftlichen Gesprächen zwischen Tegernseer Tal und Inntal, begleitet von zünftiger Blasmusik, ließen alle den historisch bedeutsamen Abend ausklingen.